Baumer Ueli, geboren 6.2.1952, Arbeiterkind, Sektion Schaffhausen. Der Vater war Hilfsarbeiter, die Mutter Hausfrau und Teilzeit-Putzfrau in einer Fabrik. Ich habe eine vier Jahre ältere Schwester und einen drei Jahre jüngeren Bruder. Wir sind in Schaffhausen aufgewachsen, wo ich heute noch lebe. Ich besuchte die Primar- und Sekundarschule, anschliessend das Gymnasium, welches ich rund ein Jahr vor der Matura aus verschiedenen Gründen verliess.
Bruno Bollinger, 12. Februar 1953 Soziale Herkunft, familiäre Herkunft: Vater: Coiffeur, Elektromonteur, Elektrizitätswerk-Angestellter; Mutter: Dienstmädchen/Hausfrau Stadt/Region während der RML-Zeit: Zug / Baar Bildungsweg: Primar- und Sekundarschule, Berufslehre Herkunftsland/-region für die eingewanderten Mitglieder: italienische Schweiz (Mesocco) Status zur Zeit des Beitritts zur RML: ledig Beruflicher Werdegang und heutige Situation: Ausbildung als Übersetzer und Sprachlehrer, Bildungsverantwortlicher in Gewerkschaft GBI (Gewerkschaft Bau und Industrie), dann Unia, heute pensioniert
Geboren in Leuggern AG, aufgewachsen in Gippingen AG. Vater wie Mutter wuchsen auf Bauernhöfen auf und wurden proletarisiert. Der Vater machte nach dem 2.Weltkrieg eine Anlehre zum Schichtführer einer chemischen Anlage und arbeitete im gleichen Betrieb über 40 Jahre bis zu seiner Pensionierung. Die Mutter machte eine KV-Ausbildung und führte während des grössten Teils ihres Lebens bis zur Pensionierung die gesamte Administration und den Laden eines Elektro-Fachgeschäftes. Ich wuchs mit 4 Geschwistern (2 älteren Brüdern, einem jüngeren Bruder und einer jüngeren Schwester) auf dem Lande in einer tief-katholischen Gegend auf, damals bis in alle Lebenslagen hinein dominiert von den Katholisch-Konservativen. Die Primarschule besuchte ich in Gippingen, die Bezirksschule in Leuggern und dann die Kantonsschule in der Kleinstadt Baden. Mit dem Übertritt in die Kantonsschule (also 16jährig) zog ich in die Region Baden, wo ich hängen blieb. Seit 33 Jahren lebe ich nun in der Stadt Baden selbst.
Graf Hans-‐Peter, 26. Mai 1952, Geburts-‐ und Wohnort Stadt Zürich; mein Vater war Rangierarbeiter bei den SBB, die Mutter Verkäuferin im Detailhandel (viele Jahre bei der Migros, später Schuhhaus Walder); während der gesamten RML-‐Zeit wohnte und arbeitete ich in der Stadt Zürich; mein Bildungsweg war «normal» – 6 Jahre Primar-‐und 3 Jahre Sekundarschule, danach 4-‐jährige Lehre als Schriftsetzer (Bleisatz, heutige Bezeichnung «Polygraf»). Zur Zeit des Beitritts zur RML war ich ledig (ohne Kinder); ab Dezember 1974 bis April 1977 erwerbslos. Während meinem weiteren beruflichen Werdegang machte ich zwei berufsbegleitende Weiterbildungen der grafischen Branche mitEidgenössischem Fähigkeitsausweis (EFA). Ich arbeitete immer in der Medienbranche (Druckereien, Gestalter auf Zeitungs- und Zeitschriftenredaktionen). Vom 1. Mai 2001 bis 30. Juni 2014 war ich als Regional-‐ bzw. Zentralsekretär bei den Gewerkschaften comedia und syndicom angestellt. Ich wohne seit August 2005 in Bern in einer Partnerschaft. Das Leben als Rentner geniesse ich seit dem 1. Juli 2014.
J.H., männlich, geboren 1958, Sektion Bern J.H., geboren 1958. Mein Vater war Verdingkind und dann Hilfsarbeiter. Auch meine Mutter konnte keine formalisierte Ausbildung machen. Zu siebt wohnten wir in einer subventionierten Dreizimmer-‐Wohnung. Erst lange nach meiner RML/SAP-‐Zeit bin ich aus der Stadt Bern weggezogen. Ich habe mein Studium an der Uni Bern abgebrochen, eine Karriere in der IT gemacht und seit etwas mehr als 20 Jahren arbeite ich im Non-‐Profit-‐Bereich.
Haenggli Christine, 16.4.1953, aufgewachsen und besuchte Grundschulen in Brugg AG. Mein Vater war Architekt HTL und kam aus einfachen Verhältnissen einer Arbeiterfamilie in Wettingen AG. Er war ein liberaler Mensch, der sich von seiner sehr katholischen Mutter abgrenzte und dank seinem Talent vom Arbeitgeber und der Stadt Baden gefördert wurde. Meine Mutter ist im Baselbiet aufgewachsen, ebenfalls aus einfacher Familie, unter der fehlenden Berufsausbildung hat sie ihr Leben lang gelitten. Sie arbeitete bis zu ihrer Verheiratung als Servierfrau bei einer Verwandten und wurde dort gemäss ihren jeweils detaillierten Erzählungen sehr ausgenutzt. Leider hat sie diese prägende Erfahrung nicht nutzen können, um die Bildung/Ausbildung ihrer Kinder zu fördern. Bildung war für sie Konkurrenz und von Angst geprägt, sich von ihren Kindern zu entfernen. Für meinen Vater war Bildung wichtig. Er starb nach längerem Krebsleiden kurz vor meinem 20. Geburtstag, ein Jahr vor meinem Abschluss im Lehrerinnenseminar Wettingen AG. Meine beiden Geschwister (1948 w und 1950 m) hatten zu diesem Zeitpunkt beide das Lehrerseminar absolviert.
Heim, Robert; 06.04.1952. Spät geborenes Einzelkind, stamme ich aus einer Arbeiter- und Angestelltenfamilie, die in den Kriegsjahren aus der Gegend um Olten in die seenreiche Kulturlandschaft der Innerschweiz zog. Die Mutter war Schneiderin, der Vater Schlosser, der sich zum technischen Zeichner weiterbildete und in einer Textilfirma eine lebenslange Anstellung fand. Er konstruierte Textilmaschinen, die unter anderem nach Ägypten oder Ungarn exportiert wurden. Die Eltern waren SPS-Wähler, ohne dass in der Familie ein besonders politisiertes Diskussionsklima herrschte. Die Mutter war als junge Frau Dienstmädchen in einer großburgerlichen Familie gewesen, benachbart mit der Familie General Guisans am Genfer See.
Mein Name ist Roland Kreuzer, geboren am 21. August 1956 in Trimbach SO. Mein Vater war zuerst Schriftsetzer und dann Korrektor in Olten, meine Mutter stammte aus einer Innerschweizer Bauernfamilie und lernte Krankenschwester. Katholisches Arbeitermilieu, würde ich sagen.
Landolt, Brigit, 13.2.1948. Familiäre Herkunft: Arbeiterkind mit engagierten Eltern (religiöse Sozialisten, SP-‐Mitglieder). Wohnhaft in Steinhausen in einer SMUV-‐Siedlung (Schweizer Metall-‐ und Uhrenarbeiterverband, eine der Vorgängergewerkschaft der Unia). Vater war Feinmechaniker in der Landis&Gyr. Er war auch in der Schulkommission von Steinhausen. Dort haben sie 1956 Schweigeminuten für die Ungarischen Flüchtlinge gemacht. Vater hat sich kritisch dazu geäussert und gefragt, warum sie keine Schweigeminuten zum Beispiel für Algerien machen. Danach waren wir gestempelt. Auf den Schulweg riefen die Kinder: „Dein Vater ist ein Kommunist…“. Ein Bauer von Steinhausen hat zu ihm gesagt: „Wenn Du keine Frau und Kinder hättest, würde ich Dich mit meiner Hasenpistole erschiessen“. Vater hat uns viel erklärt. Er hat uns aufgemuntert, an die Ostermärsche zu gehen. Das war interessant, wir haben viele Leute kennengelernt.
Ribbe Irene, 17.Dezember 1954, immer wohnhaft in der Stadt Zürich. Der Vater ist Flachmaler, die Mutter Bibliothekarin. Ich habe einen älteren und einen jüngeren Bruder. Mein Vater kommt aus einer politischen Familie, und ist zusammen mit meiner Mutter in den frühen 1950er-Jahren in der „Freien Jungend“ aktiv. Aufgrund der Ereignisse in Ungarn 1956 treten beide aus der Bewegung aus. Meine Staatsangehörigkeit ist bis zum 15. Lebensjahr Deutschland, danach werde ich nach anfänglichen Schwierigkeiten in der Schweiz eingebürgert. Unter anderem prägen diese beiden Aspekte meine Kindheits- und Jugendjahre. Zur Zeit des Eintrittes in die SAP arbeite ich als Hortleiterin in der Stadt Zürich. Ich bin und bleibe ledig, habe keine Kinder. Zu dieser Zeit war es selbstverständlich, die Rolle als Frau und Mutter zu hinterfragen. Bis zu meiner Pensionierung im Sommer 2016 arbeite ich als Hortnerin in verschiedenen Horten in der Stadt Zürich.