Bruno Bollinger, 12. Februar 1953 Soziale Herkunft, familiäre Herkunft: Vater: Coiffeur, Elektromonteur, Elektrizitätswerk-Angestellter; Mutter: Dienstmädchen/Hausfrau Stadt/Region während der RML-Zeit: Zug / Baar Bildungsweg: Primar- und Sekundarschule, Berufslehre Herkunftsland/-region für die eingewanderten Mitglieder: italienische Schweiz (Mesocco) Status zur Zeit des Beitritts zur RML: ledig Beruflicher Werdegang und heutige Situation: Ausbildung als Übersetzer und Sprachlehrer, Bildungsverantwortlicher in Gewerkschaft GBI (Gewerkschaft Bau und Industrie), dann Unia, heute pensioniert
Landolt, Brigit, 13.2.1948. Familiäre Herkunft: Arbeiterkind mit engagierten Eltern (religiöse Sozialisten, SP-‐Mitglieder). Wohnhaft in Steinhausen in einer SMUV-‐Siedlung (Schweizer Metall-‐ und Uhrenarbeiterverband, eine der Vorgängergewerkschaft der Unia). Vater war Feinmechaniker in der Landis&Gyr. Er war auch in der Schulkommission von Steinhausen. Dort haben sie 1956 Schweigeminuten für die Ungarischen Flüchtlinge gemacht. Vater hat sich kritisch dazu geäussert und gefragt, warum sie keine Schweigeminuten zum Beispiel für Algerien machen. Danach waren wir gestempelt. Auf den Schulweg riefen die Kinder: „Dein Vater ist ein Kommunist…“. Ein Bauer von Steinhausen hat zu ihm gesagt: „Wenn Du keine Frau und Kinder hättest, würde ich Dich mit meiner Hasenpistole erschiessen“. Vater hat uns viel erklärt. Er hat uns aufgemuntert, an die Ostermärsche zu gehen. Das war interessant, wir haben viele Leute kennengelernt.
Co-Leiterin Spitex Administration und Hauswirtschaft bis zur Pensionierung 2010
Gemeinderätin in Winterthur (parteilos, als Gewerkschafterin von 1994-1998) Ich bin in Zürich geboren und wuchs in einem friedlichen, unpolitischen Umfeld auf. Die ersten Berührungspunkte mit der Politik hatte ich erst während der Mittelschule und der Buchhändlerinnen-Lehre. Ich lernte verschiedene Einstellungen kennen und versuchte mir eine Meinung zu bilden. Nachhaltig geprägt hat mich mit 22 Jahren, bei meinem Aufenthalt in den USA, der Umgang mit den Schwarzen. Ich war schockiert über die Ungleichbehandlung und die Arroganz der Weissen, vor allem der Polizei. Ich hatte schon früh einen starken Gerechtigkeitssinn und war immer der Meinung, es müsse allen gleich gut gehen, alle müssten die gleichen Rechte haben.
Ringger Beat, 27.6.1955 Der Vater war Berufsschullehrer, die Mutter hat als Chefsekretärin gearbeitet. Beide haben ein abgeschlossenes Studium. Wohnort zum Zeitpunkt des RML-‐Beitritts war die Stadt Zürich bis 1983, danach Stadt Winterthur bis 1987, danach Winterthur Land bis 1999, danach wieder Zürich bis 2012, heute Aarburg (bei Olten). Ledig in dauerhafter Partnerschaft, keine Kinder. Nach der Matur Oberseminar (Ausbildung zum Grundschullehrer), 3 Jahre Tätigkeit als Primarlehrer, danach zwei Jahre Studium der Wirtschaftsgeschichte, Abbruch und Aufnahme einer zweijährigen informellen Ausbildung im Bereich Maschinenmechanik, danach zwei Jahre Betreuer in einer Behindertenwerkstatt. Anschliessend drei Jahre Studium Elektroingenieur HTL (Fachhochschule), danach 12 Jahre bei IBM Schweiz als Systems Engineer und Ausbildner, dann drei Jahre bei SMUV/GBI als Projektleiter „Gewerkschaftshaus“ (mündete in die Gründung der Unia), anschliessend ein Jahr Projektleiter //Syndikat (online-‐Gewerkschaft). Seit 2003 Zentralsekretär des VPOD (verantwortlich für den Gesundheitsbereich) und geschäftsleitender Sekretär des Denknetz. Seit 2015 teilpensioniert beim VPOD; Weiterarbeit als Denknetz-‐Geschäftsleiter.
Scheu Andreas, geboren 1955, Sektion Zürich, später Sektion Winterthur Aus dem Gymnasium geflogen, dann Sekundarschule und Berufslehre als Chemielaborant, später, 1981, mit KME (Kantonale Maturitätsschule für Erwachsene) Erwachsenenmatur gemacht, nicht studiert. Heute Gewerkschaftssekretär, Unia. Aus Passgründen 1991 spanische Liebe geheiratet. 1995 Tochter geboren (Doppelbürgerin). Trennung 1999. Heute wieder Single. Kindererziehung und Betreuung 50:50 geteilt. Vater (CH) Arzt, Mutter (D) ausgebildete Lehrerin und Geschäftsfrau im elterlichen Werkzeugmaschinenhandel in Frankfurt, nach der Heirat Hausfrau und Mutter. Ich komme aus einer traditionell linksintellektuellen Familie, wusste das aber mit 16 noch nicht genau. Der Urgrossvater (Heinrich Scheu) hat die Österreichische SP mitgegründet und kannte Marx und v.a. Engels persönlich. Grossvater: linker Arzt, Kollege und Freund von Fritz Bruppacher. Grossmutter: Ärztin, linke Jüdin aus Russland (Bundistin). Sie war Delegierte im Kiewer Sowjet 1905, später im Umfeld der SP-‐Linken und der KPS. Wir wurden fortschrittlich, gegen Krieg und für (soziale) Gerechtigkeit erzogen ohne die politische Familiengeschichte zu kennen. Mein Vate hatte im Kalten Krieg Angst (Konrad Farner war ein Freund der Familie) und taufte mich darum sogar, obwohl wir nie in die Kirche gingen.
Schmid Bollinger Sybilla, 18.07.1957 Soziale Herkunft, familiäre Herkunft: Vater: Kaufmann, Prokurist. Mutter: Bijouterie-‐Verkäuferin, Hausfrau und Mutter von vier Kindern Stadt/Region während der RML-‐Zeit: Cham, Baar und Zug Bildungsweg: Primarschule, Kantonsschule (Gymnasium Typus B mit Latein) Studium der Geschichte und Germanistik (nach 7 Semestern abgebrochen, Proletarisierung!) Eidgenössischer Fachausweis Programmierer/Analytiker Status zur Zeit des Beitritts zur RML: ledig, heute verheiratet, keine Kinder Beruflicher Werdegang und heutige Situation: Programmiererin und EDV-‐Analytikerin (heute würde man Softwareentwicklerin und Softwareingenieurin sagen) in zwei industriellen Betrieben (Crypto AG, V-‐Zug AG) Werkstattschreiberin bei der Lego AG Öffentlichkeitsbeauftragte in einem Bildungshaus der Jesuiten (Lassalle-‐Haus Bad Schönbrunn) Betreuerin von geistig und körperlich Schwerstbehinderten (Stiftung Maihof) Dokumentalistin und schliesslich Geschäftsführerin des Dokumentationszentrums Doku-‐Zug (ehemals Büro Gegenwind)