S.A.L, 23.8.1950, Eltern Druckereiunternehmer, Einzelkind, Zürich, KV, Matura C, ETH und Uni. Ledig, Freundschaft, keine Kinder. Stellvertretungen an der Volksschule, Einstieg als Projektleiter und Organisator im Detailhandel, Lehrgangsverantwortlicher und Kursleiter für Manager an psychologischem Institut, selbstständig als Kursleiter und Berater im Bereich Führung + Kommunikation; Personal-‐ und Unternehmensberater.
R.J.R., 20.06.1947 Zivilstand: verheiratet (2. Ehe) Kinder: keine Schule: 9 Jahre Primar-/Realschule 4 Jahre Berufslehre als Schriftsetzer 10 Jahre RML/SAP-Sektionssekretär in Zürich (1973–1983) Gewerkschaftssekretär GBH/GBI/Unia (1990-1995/1997–2008) Seit 2009 im Ruhestand
Lips Christoph, geboren 1953, Sektion Zürich Ich erlaube mir, frei meine Ansicht zu unserer RML/SAP-‐Geschichte darzustellen. Vor einigen Jahren habe ich bereits an der Befragung der Universität Lausanne teilgenommen. Von dieser Art „soziologischer“ Befragungen bin ich nicht ganz überzeugt. Unser Hauptmanko waren unsere bescheidenen analytischen Fähigkeiten und unsere jugendliche Überheblichkeit.
Landolt, Brigit, 13.2.1948. Familiäre Herkunft: Arbeiterkind mit engagierten Eltern (religiöse Sozialisten, SP-‐Mitglieder). Wohnhaft in Steinhausen in einer SMUV-‐Siedlung (Schweizer Metall-‐ und Uhrenarbeiterverband, eine der Vorgängergewerkschaft der Unia). Vater war Feinmechaniker in der Landis&Gyr. Er war auch in der Schulkommission von Steinhausen. Dort haben sie 1956 Schweigeminuten für die Ungarischen Flüchtlinge gemacht. Vater hat sich kritisch dazu geäussert und gefragt, warum sie keine Schweigeminuten zum Beispiel für Algerien machen. Danach waren wir gestempelt. Auf den Schulweg riefen die Kinder: „Dein Vater ist ein Kommunist…“. Ein Bauer von Steinhausen hat zu ihm gesagt: „Wenn Du keine Frau und Kinder hättest, würde ich Dich mit meiner Hasenpistole erschiessen“. Vater hat uns viel erklärt. Er hat uns aufgemuntert, an die Ostermärsche zu gehen. Das war interessant, wir haben viele Leute kennengelernt.
Mein Name ist Roland Kreuzer, geboren am 21. August 1956 in Trimbach SO. Mein Vater war zuerst Schriftsetzer und dann Korrektor in Olten, meine Mutter stammte aus einer Innerschweizer Bauernfamilie und lernte Krankenschwester. Katholisches Arbeitermilieu, würde ich sagen.
Keller Regula, Bern 22.3.1950, Primarlehrerin, geschieden Komme aus einer Mittelstandsfamilie, bereits als Schülerin an Politik interessiert (Frauenstimmrecht!)
Graf Hans-‐Peter, 26. Mai 1952, Geburts-‐ und Wohnort Stadt Zürich; mein Vater war Rangierarbeiter bei den SBB, die Mutter Verkäuferin im Detailhandel (viele Jahre bei der Migros, später Schuhhaus Walder); während der gesamten RML-‐Zeit wohnte und arbeitete ich in der Stadt Zürich; mein Bildungsweg war «normal» – 6 Jahre Primar-‐und 3 Jahre Sekundarschule, danach 4-‐jährige Lehre als Schriftsetzer (Bleisatz, heutige Bezeichnung «Polygraf»). Zur Zeit des Beitritts zur RML war ich ledig (ohne Kinder); ab Dezember 1974 bis April 1977 erwerbslos. Während meinem weiteren beruflichen Werdegang machte ich zwei berufsbegleitende Weiterbildungen der grafischen Branche mitEidgenössischem Fähigkeitsausweis (EFA). Ich arbeitete immer in der Medienbranche (Druckereien, Gestalter auf Zeitungs- und Zeitschriftenredaktionen). Vom 1. Mai 2001 bis 30. Juni 2014 war ich als Regional-‐ bzw. Zentralsekretär bei den Gewerkschaften comedia und syndicom angestellt. Ich wohne seit August 2005 in Bern in einer Partnerschaft. Das Leben als Rentner geniesse ich seit dem 1. Juli 2014.
Giudici Bortolo, geboren 1948, Sektion Aargau Ich heisse Bortolo Giudici, geboren am 22.11.1948. Ich entstamme einer typischen Beamtenfamilie aus durchschnittlichem Mittelstand und bin in der Region Aarau aufgewachsen. Zu meiner RML-Zeit war ich ebenfalls in der Region Aarau, zeitweise dann auch in der Region Baden wohnhaft. Ich war schon bei meinem Beitritt zur RML verheiratet und hatte ein Kind, kurz darauf zwei Kinder. Ich habe nach einer Hochbauzeichnerlehre die Fachklasse für Innenarchitektur an der Schule für Gestaltung in Basel absolviert. Darauf habe ich oft in einer Art Selbstständigkeit oder als freier Mitarbeiter mein Einkommen verdient, gleichzeitig aber auch immer einen Teil des Haushalts übernommen, da meine Frau sehr früh ebenfalls arbeitete. Erst als die Kinder grösser waren, habe ich mich beruflich neu orientiert und in einer Immobilienfirma die Abteilung für Architektur aufgebaut, wo ich fast 30 Jahre tätig war. Heute ruhe ich mich auf meinen Lorbeeren aus, d.h. ich bin pensioniert.
Therese Giancotti, geb. 27.12.1950, geboren in Bern, Vater höherer Beamter (Jurist), bin in Zollikofen aufgewachsen und habe nach dem Studium in Genf (Soziale Arbeit) bis 1994 in Bern (Steigerhubel / Ausserholligen) gewohnt. Zur Zeit meines Beitritts in die SAP war ich verheiratet und hatte 1 Kind (1977), später 2 (1981). Nach dem Streik (Februar 1979) und dem nachfolgenden Rausschmiss beim Bern. Blindenfürsorgeverein arbeitete ich ab 1980 als Sozialarbeiterin zu 50% beim Schweiz. Blindenbund, Beratungsstelle in Bern. 2000-‐2002 machte ich die berufsbegleitende Ausbildung zur dipl. Erwachsenenbildnerin beim Berner Seminar für Erwachsenenbildung. Ich lebe seit 2004 mehrheitlich und seit 2006 ganz in Deutschland in Essen (NRW), bin zum 3. Mal verheiratet und bin seit gut einem Jahr Rentnerin.
Bruno Bollinger, 12. Februar 1953 Soziale Herkunft, familiäre Herkunft: Vater: Coiffeur, Elektromonteur, Elektrizitätswerk-Angestellter; Mutter: Dienstmädchen/Hausfrau Stadt/Region während der RML-Zeit: Zug / Baar Bildungsweg: Primar- und Sekundarschule, Berufslehre Herkunftsland/-region für die eingewanderten Mitglieder: italienische Schweiz (Mesocco) Status zur Zeit des Beitritts zur RML: ledig Beruflicher Werdegang und heutige Situation: Ausbildung als Übersetzer und Sprachlehrer, Bildungsverantwortlicher in Gewerkschaft GBI (Gewerkschaft Bau und Industrie), dann Unia, heute pensioniert