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Federer Matthias, Zeugnis

F. M., 15.02.1951, geboren und aufgewachsen in R. (Kanton SG), als dritter von vier Söhnen von J.F., 1916 –1999, Kaufmann, Verwalter landw. Genossenschaft Goldach, und M. -M. F-F., 1917 –1996, Hausfrau, teilzeit berufstätig in der Genossenschaft. (Mein Vater hat alle Familiendokumente und –korrespondenz, Gästebücher, Fotos, Kassabücher etc. aufbewahrt, was vor ihm teilweise auch mein Grossvater väterlicherseits (K.F., 1881-1949) getan hat. Da das Staatsarchiv St. Gallen Interesse an diesem Nachlass zeigte, ist er seit zwei Jahren dort archiviert.)
Ab 1965 Gymi in St. Gallen, klassisch (mit Griechisch). In der Kantonsschule St. Gallen war ich massgeblich beteiligt an der Auseinandersetzung um eine Schülerzeitung 1969 und an der „Aktion Rotes Herz“ 1970. Mitglied der Gruppe „basis“ und Mitarbeit am „Roten Gallus“. Teilnahme an „Antiintegrationskursen“ (Theo Pinkus, Bertold Rothschild). Unterlagen dazu ebenfalls im Staatsarchiv St. Gallen (http://scope.staatsarchiv.sg.ch/detail.aspx?ID=388544 und http://scope.staatsarchiv.sg.ch/detail.aspx?ID=637026
Wohnsitz und Studium ab 1971 in Zürich (Klinische Psychologie,Psychopathologie und Pädagogik), Teilzeitarbeit (2 Nächte/Woche) als „Umlader“ auf der Sihlpost Zürich, schon vorher auf der Post St. Gallen. Mitglied der bresche-Hochschulgruppe und RML in Zürich. Abschluss des Studiums mit Lizentiat 1977. 1977 bis 1979 Jugendhausleiter Adliswil (50%-Job).
Ab 1981 Schulpsychologe (bis 2001 in Dietikon) meist in Teilzeit (60 bis 75%) bis 2003, unterbrochen von einem Forschungsjahr in Dresden (1996/97). Heute Dr. phil. Psychotherapeut für Kinder, Jugendliche, Paare und Erwachsene in eigener Praxis Zürich. Ab 2010 verheiratet, ab gleichem Jahr Vater eines Buben, übernehme mindestens 50% der Betreuung, „gemeinsam erziehend“.

Mann

Gähler Ueli, Zeugnis

Ueli Gähler, geboren am 7. Januar 1953. Ich wuchs als ältestes von vier Geschwistern in einer protestantischen klein- und bildungsbürgerlichen Familie in der Gemeinde Maur bei Zürich auf und besuchte das Literargymnasium in Zürich. Anfangs 1972 kam ich als knapp 19-Jähriger zur RML und zum Maulwurf. Mein Pseudonym war „Sebastian Tunichtgut“ oder „Sebi“. 1974 besuchte ich als Mitglied des Soldatenkomitees die Rekrutenschule in der Kaserne Zürich. 1975 zog ich im Auftrag der Partei nach Basel, wo ich in der Bewegung gegen das geplante AKW (Atomkraftwerk) Kaiseraugst und am Aufbau der RML-Sektion beteiligt war und nebenbei Geschichte und Philosophie studierte. Ich war Mitglied des ZK (Zentralkomitee) der RML und hatte Aufgaben in der nationalen Jugendarbeit. Nach dem Lizenziat 1980 machte ich bei Roche in Basel eine IT-Ausbildung und versuchte, eine Angestelltengruppe der Gewerkschaft aufzubauen, wurde aber 1982 entlassen. Nach dem Austritt aus der SAP 1983 machte ich eine Karriere als Informatiker in der Assekuranz, wo ich es bis zum Vizedirektor schaffte. Ich bin heute frühpensioniert und nach 30 Jahren Unterbruch politisch wieder aktiv in einer NGO, die die Schweizer Konzerne in der Dritten Welt beobachtet. Ich bin seit 35 Jahren mit meiner Partnerin zusammen und habe keine Kinder.

Gähler Ueli

Huber Peter, Zeugnis

Huber, Peter, geb. 26.7. 1954 in Zürich.
Ich bin Sohn eines typischen Aufsteigers der Nachkriegsjahre: Mein Vater, geboren in einer stockkatholischen Familie in Zug, studierte Staatswissenschaften und gründete zu Beginn der 60er Jahren in Zürich ein Treuhandbüro, das florierte und bald 8 Angestellte hatte. Mit meinen beiden Schwestern und mir ging er grosszügig um, sowohl was die jugendlichen Freiheiten, politische Gedanken als auch Sackgeld und überhaupt Auslagen betraf. Die Mutter, aus bescheidenem Milieu und ohne Ausbildung, war strenger.
Bei Eintritt in die RML (das muss Sommer 1973 gewesen sein) wohnte ich bei den Eltern (Einfamilienhaus in Baar), besuchte die Kantonsschule Zug, wo ich im Sommer 1974 die Matura (Latein) machte. Danach Studium der Geschichte und franz. Literatur in Zürich, ein Studiensufenthalt in Paris (1979) und in Granada (1983), abgeschlossen mit dem Doktorat (Zürich, 1986).
Seit 1997 Privatdozent an der Uni Basel, seit 2002 getrennt lebend von meiner Frau, von der ich zwei Kinder habe.

Huber Peter

Kreuzer Roland, Zeugnis

Mein Name ist Roland Kreuzer, geboren am 21. August 1956 in Trimbach SO. Mein Vater war zuerst Schriftsetzer und dann Korrektor in Olten, meine Mutter stammte aus einer Innerschweizer Bauernfamilie und lernte Krankenschwester. Katholisches Arbeitermilieu, würde ich sagen.

Kreuzer Roland

Lang Jo, Zeugnis

Lang, Josef, 29.04.1954, Bauernfamilie, Zug Primarschule Aristau (5 Jahre) / Bezirksschule Muri (4 Jahre) / Kollegium Sarnen (1 Jahr, Rauswurf wegen „fremder Weltanschauung“), Kantonsschule Zug (2 Jahre, Matura 1973), Uni Zürich (1973 bis 1981): Geschichte, Philosophie, Literatur, Lizenziat 1980, Dissertation 1981 über „Nationale und soziale Bewegung im Baskenland unter dem Frankismus“. Gründung der Zuger RML-­‐Sektion 1973; ledig, keine Kinder, wegen Berufsverbot in Innerschweiz und an Uni Zürich seit 1982 (Teilzeit-­‐)Lehrer an Baugewerblicher Berufsschule in Zürich, Ferienjobs in Industrie und auf Bau, seit 1976 journalistische Nebentätigkeit (v.a. „Tages-­‐Anzeiger“), 1980 bis 1992 Bresche-­‐Redaktor.

Lang Jo

Pedrina Vasco, Zeugnis

Vasco Pedrina, 1950. Informationen zu meinem Werdegang finden sich in der Geleitschrift zu meinem Rücktritt als Unia-Co-Präsident (2006).
Ich bin in Airolo – zusammen mit 5 Geschwistern - in einer typischen „Gewerbler-Familie“ aufgewachsen. Nach der Primarschule in Airolo und 2 Jahren Gymnasium in Biasca, wurde ich in die Handelsschule nach Bellinzona geschickt. Damaliges Ziel meiner Eltern war, mich auf die Übernahme der Bäckerei vorzubereiten. Die 68er-Bewegung kam dazwischen und so wurde dieser Plan in Frage gestellt. Nach der Handelsmatura (1969) studierte ich an der Uni Freiburg Volkswirtschaft (Abschluss:1973).
Im Jahr 1972 habe ich geheiratet. Mit der ersten Lebenspartnerin, die später auch eine aktive RML- Genossin wurde, bin ich 7 Jahre zusammen geblieben. 1988 habe ich meine zweite Lebenspartnerin kennengelernt. Mit ihr lebe ich noch heute zusammen. Wir haben zwei Kinder grossgezogen.
In der Bäckerei meines Vaters habe ich früh arbeiten gelernt: ich verbrachte dort fast alle meine Schulferien. Ich war ein stolzer Bergler und lebte auch so, sehr engagiert in den Sportvereinen des Dorfes: Fussball, Hockey, Bergsteigen, Skifahren und Gymnastik. Mein Vater war ein anständiger Patron: Den Dualismus Arbeit-Kapital habe ich aber schon in der Bäckerei gespürt. Von unseren italienischen und türkischen Bäckern begann ich die Sicht von unten zu erfahren. Manchmal stand ich vor Loyalitätskonflikten. Mein Vater war im Dorf ein links-liberaler Oppositioneller. Die Werte der französischen Revolution habe ich von der Familie gelernt. Insofern war mein weiterer politischer Werdegang kein echter Bruch mit der Vergangenheit. Zum Marxismus und zum sozialen und politischen Engagement, die mein ganzes Leben geprägt haben, bin ich vor allem dank einem Pfarrer, einem Kriminellen (einem Revolutionär auf Abwegen) und der ganzen 68er-Bewegung gekommen. Der junge linke Pfarrer im Dorf hat mich Mitte der 60er Jahre zur Lektüre der katholischen Revue „Dimensioni“ motiviert, die sich intensiv mit dem Marxismus befasste (Später war von der Befreiungstheologie die Rede). Der „Kriminelle“ war Pietro Cavalleri. Der Film „La banda di Milano“ und ein Buch von einem seiner Gefährten erzählen seine Geschichte. Als ich mit ihm in Kontakt getreten bin, war er im Gefängnis von Porto Azzurro auf der „Isola d’Elba“ (eine bedrohliche Festung aus dem Mittelalter) in Isolationshaft und lebenslänglich. Deswegen konnte ich ihn auch nie treffen. Er und seine Bande hatten 4 oder 5 Menschen auf ihrem Gewissen, die bei ihren Hold-up in Bankinstituten Norditaliens in der 1. Hälfte der 60er Jahre getötet wurden. Er war ein Vorgänger der Brigate Rosse, zuerst Mitglied der KPI/PCI. Wir haben einige Jahre lang einen Briefaustausch gepflegt. Er erzählte mir von seinem Werdegang, er schrieb mir, dass , wenn der „Autunno caldo“ und die ‚68 Bewegung nur ein paar Jahre vorher gekommen wären, er nie einen solchen Weg gewählt hätte. Er betrachtete es als grössten Fehler seines Lebens, zu glauben, dass das kapitalistische System mit solchen Methoden gesprengt werden könnte, und er bereute zu tiefst, das Leben von Menschen und ihrer Familie ruiniert zu haben. In der Zeit als wir uns schrieben, bewegte er sich vom Marxismus zurück zum linken Katholizismus; ich habe mich damals in die Gegenrichtung bewegt. Dieser Briefaustausch war für mich prägend. Vielleicht hat es dazu beigetragen, dass ich doch immer eine gewisse Vorsicht gegenüber revolutionären Träumereien und eine gewisse Skepsis gegenüber Sektierern jeglicher Art in der RML und anderswo hatte.

Pedrina Vasco

Ringger Beat, Zeugnis

Ringger Beat, 27.6.1955
Der Vater war Berufsschullehrer, die Mutter hat als Chefsekretärin gearbeitet. Beide haben ein abgeschlossenes Studium.
Wohnort zum Zeitpunkt des RML-­‐Beitritts war die Stadt Zürich bis 1983, danach Stadt Winterthur bis 1987, danach Winterthur Land bis 1999, danach wieder Zürich bis 2012, heute Aarburg (bei Olten). Ledig in dauerhafter Partnerschaft, keine Kinder.
Nach der Matur Oberseminar (Ausbildung zum Grundschullehrer), 3 Jahre Tätigkeit als Primarlehrer, danach zwei Jahre Studium der Wirtschaftsgeschichte, Abbruch und Aufnahme einer zweijährigen informellen Ausbildung im Bereich Maschinenmechanik, danach zwei Jahre Betreuer in einer Behindertenwerkstatt.
Anschliessend drei Jahre Studium Elektroingenieur HTL (Fachhochschule), danach 12 Jahre bei IBM Schweiz als Systems Engineer und Ausbildner, dann drei Jahre bei SMUV/GBI als Projektleiter „Gewerkschaftshaus“ (mündete in die Gründung der Unia), anschliessend ein Jahr Projektleiter //Syndikat (online-­‐Gewerkschaft).
Seit 2003 Zentralsekretär des VPOD (verantwortlich für den Gesundheitsbereich) und geschäftsleitender Sekretär des Denknetz.
Seit 2015 teilpensioniert beim VPOD; Weiterarbeit als Denknetz-­‐Geschäftsleiter.

Ringger Beat

S.A.L., Zeugnis

S.A.L, 23.8.1950,
Eltern Druckereiunternehmer, Einzelkind, Zürich, KV, Matura C, ETH und Uni. Ledig, Freundschaft, keine Kinder. Stellvertretungen an der Volksschule, Einstieg als Projektleiter und Organisator im Detailhandel, Lehrgangsverantwortlicher und Kursleiter für Manager an psychologischem Institut, selbstständig als Kursleiter und Berater im Bereich Führung + Kommunikation; Personal-­‐ und Unternehmensberater.

S.A.L.

Wicki Martin, Zeugnis

Martin Wicky, männlich, geboren 1956, Sektion Zürich
Aufgewachsen bin ich in kleinbürgerlichen Familienverhältnissen in einem Vorort von Basel.
Mein Grossvater väterlicherseits war (ungelernter) Fabrikarbeiter in der Zentralschweiz und betrieb später einen Schuhladen, in dem er als autodidaktischer Schuhmacher arbeitete – mehr schlecht als recht;
meine Grossmutter war Näherin in Heimarbeit und stark am Einkommen der siebenköpfigen Familie beteiligt. Als viertes von fünf Kindern schaffte mein Vater – wie alle seine Geschwister – später einen relativen sozialen Aufstieg durch (Aus)Bildung. Mein Vater bildete sich nach einer Zeichnerlehre über das Technikum zum Architekten SIA aus.
Mein Grossvater mütterlicherseits war Kaufmann (und Organist in der Synagoge) in Kaiserslautern, meine Grossmutter gebürtige bayrische Katholikin. Die beiden Mädchen wurden (sehr liberal) jüdisch erzogen. Anfang der 1940er-Jahre wurde die Familie, nachdem die Kinder bereits aus der Schule ausgesondert und in die Judenschule geschickt worden waren, nach Südfrankreich deportiert. Zuerst kamen sie ins Pyrenäen-Lager von Gurs, dann in jenes von Rivesaltes. Mein Grossvater wurde anschliessend nach Auschwitz deportiert und ermordet, während meine Grossmutter ihre beiden Kinder und sich durch Zufall und mit Hilfe des Roten Kreuzes (bzw. der unter dessen Regie tätigen Kinderhilfsorganisationen) vom Transport retten konnte.
Meine Eltern waren politisch interessiert aber nie in einer Partei. War mein Vater eher katholisch-konservativ orientiert, so öffnete sich meine Mutter zunehmend gegen links. Abgesehen davon, dass Krieg und Holocaust schon früh Thema in der Familie waren, habe ich erste politische Erinnerungen an den August 1968, als ein Flüchtlingsstrom aus der Tschechoslowakei gegen Westen zog und ich ein CSSR-Fähnchen an mein Velo hängte: „Die Russen“ hatten die Freiheit erwürgt. Andererseits hörte ich aber auch von den Gräueltaten der USA-Army in Vietnam. Meine wohl erste bewusste Abstimmungskampagne war „Schwarzenbachab!“, die Kampagne gegen eine der ersten xenophoben Initiativen (1970).
Nach Primarschule und Progymnasium trat ich ins Gymnasium – ebenfalls in einem Basler Vorort – über, wo ich erstmals mit (Vietnam-)Wandzeitungen konfrontiert wurde, was mich sehr interessierte.
In Basel gab es auch „Teach-Ins“ im AJZ, dem Autonomen Jugendzentrum, und im Sommerkasino, vor allem zu Vietnam und zu Lehrlings- und Schülerthemen. 1973/74 konnte ich ein USAAustauschjahr absolvieren – und wurde einer Schule in Ohio im äusserst konservativen Midwest zugeteilt. Interessanterweise hatte ich in der nahegelegenen Stadt erstmals Kontakt zur trotzkistischen
SWP (am 11.9.1973 wurde Chiles Präsident Salvador Allende in einem von der CIA unterstützten Putsch chilenischer Generäle gestürzt, was mich stark betraf und wozu die SWP in der Stadt Flugblätter verteilte), deren Umgang mir meine Gasteltern (Lehrerin an der High School und IT-Spezialist in einem Grossunternehmen – zudem Vietnam-Veteran) aus Angst vor den Geheimdiensten aber verboten.
Zurück am Gymnasium in der Schweiz trat ich der Schülergruppe bei, die von einer (gemässigt) maoistischen Organisation („Berner Konferenz“) geleitet und auf regionaler Ebene koordiniert wurde.
Wegen vieler Konflikte mit Lehrern verliess ich das Gymnasium und bereitete mich stattdessen im Fernunterricht auf die Matur vor. Dazu zog ich nach Zürich, wo ich nach der Matura als Werkstudent Soziologie sowie Sozial- und Wirtschaftsgeschichte studierte und mit dem Lizentiat 1986 abschloss. Der Abschluss fiel zeitlich zusammen mit der Geburt meines ersten Sohnes – ein zweiter folgte 1988.
Hatte ich während des Studiums in einer grossen WG – mehrheitlich mit Künstler/innen und Studierenden – in einem bekannten (oder „berüchtigten“) WG-Haus im Aussersihl gelebt, so zog ich ab 1987 im Konkubinat mit meiner damaligen Freundin in Familienwohnungen. Zuerst arbeitete ich fünf Jahre (1986-92) an der Uni Zürich an einem Nationalfonds-Projekt über Arbeitnehmerorganisationen, danach fünf Jahre an der Uni Bern im Bereich Bildungsforschung und Weiterbildung. Mit einem Soziologenkollegen übernahm ich zudem kleinere Beratungsaufträge für Gewerkschaften. Später wechselte ich erstmals in eine Festanstellung im öffentlichen Dienst. Seit 1986 bin ich (passives) Gewerkschaftsmitglied (VPOD).

Mann